Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Kunst – Fotografie und Film, Note: 1,3, Berliner Technische Kunsthochschule Hochschule für Gestaltung, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage sich Werke analysieren lassen und welche Position dafür angenommen werden muss, wenn die Intention des Werkes nicht gleich die Intention des Künstlers oder Fotografen persönlich ist. Während des Studiums wird ein immenser Zeitaufwand betrieben, um sich über die eigene Intention bei seinen Werken klar zu werden. Eine Intention, welche sich jedoch oftmals im eigentlichen Werk nicht wiedererkennen lässt. Die Absichten des Künstlers sind so individuell und privat, dass sie sich aus dem Blickwinkel des Betrachters ohne biografische Studien und großes Hintergrundwissen nicht herauslesen lassen. Roland Barthes unterteilt die Fotografie in drei Tätigkeiten, den operator (den Fotografen), das spectrum (das Fotografierte) und den spectator (den Betrachter). Dadurch, dass er selbst keinen Zugang zu den Gefühlsregungen des operator hat, entscheidet Barthes sich zu einer Beschränkung auf spectrum und spectator: ‚Nur zwei Erfahrungen standen mir zu Gebote: die des betrachtenden und die des betrachtenden Subjekts.‘ So wie Barthes ergeht es vielen Betrachtern von Kunstwerken: Man kann keinerlei Bezug zum Künstler herstellen, man hat ihn nie kennengelernt, weiß nichts von ihm und hat selbst keine eigene künstlerische Herkunft. Für wen macht man Kunst, wen möchte man erreichen? Fotografien sollten für alle Menschen dieser Welt gleichermaßen schlüssig sein. Sie sollten die Gesellschaft als solches erreichen und nicht die Künstlerelite, welche schlussendlich die geringe Minderheit der Welt darstellt. Es sollte nicht notwendig sein, sich erst mit dem Künstler auseinanderzusetzen, bevor man sich mit dem Werk auseinandersetzen kann.
Der performative Akt in der Kunst. Eine Analyse der Werk-Betrachter-Beziehung
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