Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europa – and. Länder – Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Kürzlich habe ich mir die erste Folge der sechsteiligen ZDF-Dokumentation Deutschland-Saga angesehen, die anlässlich des 25. Jubiläums des Mauerfalls produziert wurde und seit Herbst 2014 in regelmäßigen Abständen im Fernsehen ausgestrahlt wird. Im ersten Teil der Doku-Reihe soll der australische Historiker Christopher Clark den Zuschauer unter dem Motto Woher wir kommen – Die Frage nach unseren Ursprüngen durch die Geschichte Deutschlands führen. Dabei kommt er auch auf die Zeit um Christi Geburt zu sprechen – jener Epoche, die heutzutage sehr vereinfacht als die Zeit der Germanen bezeichnet wird. Clark spricht in dieser Episode von den Germanen als Ahnen der Deutschen. Doch wer oder was waren die Germanen? Etymologisch gesehen ist die Herkunft des Wortes Germane ungeklärt. Das erste Mal findet sich das lateinische Wort germani in der Schrift De Bello Gallico von Julius Cäsar und bezeichnet den übergreifenden Namen der deutschen Völker.2 Für die Römer waren die Germanen also Volksgruppen, die nördlich der Alpen und östlich des Rheins lebten. Sie hatten zwar Kenntnis von unterschiedlichen Stämmen, die dort lebten – zum Beispiel Goten, Sueben oder Teutonen – dachten diese jedoch als einheitliche ethnische Gruppe.3 Wie kam es also dazu, dass gerade die Germanen als Vorfahren der Deutschen gesehen werden, wie in der ZDF-Dokumentation, wenn doch germanische Stämme beispielsweise auch im heutigen Holland, in Belgien und in Skandinavien lebten? Und warum werden nicht zum Beispiel die Kelten als das deutsche Urvolk angesehen? Natürlich müsste man sich hier auch fragen, was denn überhaupt deutsch ist und ob es eigentlich möglich ist, dass man einer ethnisch gesehen heterogenen Bevölkerungsgruppe, die sich heute durch den Nationalstaat Deutschland definiert, überhaupt eine altertümliche Volksgruppe als Vorfahren zuweisen kann. Wahrscheinlich nicht. Doch dieses Problem soll und kann in der vorliegenden keine Rolle spielen.
Der Germanenmythos und seine Einflüsse auf den Maler Fidus
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