Forschungsarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation – Journalismus, Publizistik, Note: 2,3, Universität Bremen (Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse die journalistische Konstruktion und Transformation kollektiver Erinnerung am Beispiel der deutschen Wiedervereinigung untersucht. Geleitet wird die Forschung dabei von den übergeordneten Fragestellungen, wie in der deutschen Berichterstattung an die deutsche Wiedervereinigung kollektiv erinnert wird und wie sich deren Darstellung beziehungsweise Konstruktion im Laufe der Zeit verändert. Dabei wird sich besonders mit dem Aspekt der Emotionalität in den untersuchten Artikeln auseinandergesetzt. Die Eingrenzung wurde getroffen, da es sich bei der deutschen Wiedervereinigung um ein emotionales Thema handelt, was im Besonderen auf den Berliner Mauerfall zutrifft. Im Gegensatz zum Tag der Deutschen Einheit, wird der Mauerfall von Personen häufig als emotionaleres Ereignis eingeschätzt. Deshalb ist es interessant zu überprüfen, ob die Berichterstattung diese Emotionalität der Vorkommnisse widerspiegelt. Zudem handelt es sich bei der Wiedervereinigung um ein Ereignis, das in unmittelbarer zeitlicher Nähe stattgefunden hat, sodass es noch viele Zeitzeugen gibt, die von Journalisten befragt werden können. Dies könnte zu einer persönlicheren und somit auch emotionaleren Berichterstattung beitragen, weshalb auch die Rolle der Zeitzeugen in dieser Ausarbeitung mit aufgegriffen wird. Analog zu den allgemeinen Forschungsfragen wird deshalb untersucht, welche Rolle eine emotionale Darstellung der Ereignisse in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung spielt und ob sich die Emotionalität der Berichterstattung im Laufe der Zeit verändert hat. Der Fall der Berliner Mauer und der Tag der Deutschen Einheit gelten als wichtige Ereignisse in der Geschichte Deutschlands. Besonders der Fall der Berliner Mauer war bereits bei seinem Stattfinden ein transnationales Medienereignis, von dem verschiedene mediale Produkte existieren, die auch heute noch als Quellen für die Erinnerungsberichterstattung dienen können. Erinnerung hat dabei immer einen konstruktiven Charakter, der durch eine starke Selektion und Rekonstruktion gekennzeichnet ist. Sowohl die individuellen Erinnerungen Einzelner als auch die kollektiven Erinnerungen von Gruppen sind nie ein Abbild der Vergangenheit. Stattdessen hat das Erinnern immer einen Gegenwartsbezug, sodass Erinnerungen an die Vergangenheit abhängig von gegenwärtigen Situationen und Entwicklungen sind, und sich mit diesen auch verändern.
Emotionalität in der Berichterstattung zur deutschen Wiedervereinigung. Erinnerungsjournalismus und kollektive Erinnerung
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