Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Amerikanistik – Literatur, Note: 2,0, Universität Augsburg, Veranstaltung: The British Short Story, Sprache: Deutsch, Abstract: Hin- und hergerissen zwischen ihrem Leben bei ihrem Vater in Dublin und dem Durchbrennen mit ihrem Freund Frank lamentiert die Protagonistin der Kurzgeschichte ‚Eveline‘ (1993) von James Joyce über ihre Vergangenheit und ihre Zukunftsmöglichkeiten. Bis zum letzten Moment unfähig, eine Entscheidung zu treffen, bleibt die gleichnamige Hauptfigur Eveline schlussendlich in Dublin zurück. Diese Paralyse, die Unfähigkeit zu handeln und eine Entscheidung zu treffen, ist ein zentrales Motiv in der Kurzgeschichte. Eveline ist paralysiert, sie schafft es nicht eine eindeutige Entscheidung zwischen der von Missbrauch geprägten Vergangenheit und der unsicheren Zukunft mit ihrem Liebhaber zu treffen. Diese Paralyse hat die Funktion, dass der Leser selbst eine Entscheidung treffen muss, ob Evelines Handlungen richtig oder falsch waren. Dadurch wird er zu einer eigenen Reflexion gezwungen und muss die Geschichte so lesen, als ob Eveline die freie Wahl zwischen den beiden Entscheidungsmöglichkeiten hat. Der Leser kann durch die fehlenden Wertungen in der Handlung die Kurzgeschichte nur von außen durch seine eigenen Erfahrungen bewerten. So liegt die Paralyse einerseits bei der handlungsunfähigen Protagonistin, der Schwerpunkt der Paralyse liegt aber bei dem Leser, der Evelines Zwickmühle nicht eindeutig bewerten kann. Zuerst wird die Kurzgeschichte als solche eingeordnet und in den Zusammenhang zum Kurzgeschichtenzyklus Dubliners (1993) gebracht, anschließend wird das Motiv der Paralyse in Eveline behandelt. Dafür wird zuerst der Begriff Paralyse definiert und der Titel untersucht, darauffolgend wird die Kurzgeschichte und Evelines alternative Zukunftsaussichten analysiert. Nach der Untersuchung von Evelines Paralyse wird die Paralyse des Lesers betrachtet. Schlussendlich werden die Ergebnisse zusammengefasst.
Paralyse in 'Eveline' von James Joyce. Handlungs- und Entscheidungsunfähigkeit der Protagonistin und des Lesers
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Paralyse in ‚Eveline‘ von James Joyce. Handlungs- und Entscheidungsunfähigkeit der Protagonistin und des Lesers
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